Berühmte Ninja

Die Hattori-Familie

Eine der berühmtesten Familien in Iga war ohne Zweifel die Hattori-Familie. Sie stammten sowohl von Otomo Hososto, einem hohen Mitglied einer der bedeutendsten Familien Japans, als auch aus China ab. Die Otomo-Familie war im Dienste der Kaiserfamilie vor allem wegen ihres Wissens über Kriegführung angestellt. Den Söhne der Hattori wurde es später erlaubt ihre eigenen Familienzweige zu erschaffen.

Einigen Quellen zufolge war es Iga Heinazae Mon no Jo Ienaga, der dem ältesten Sohn Hattori Hei Taro Koreyuki das Recht gab, den Familiennamen Kamihattori zu benutzen. Der mittlere Sohn Hattori Heijiro Yasuyori gründete den Nakahattori Familiennamen, und der jüngste Sohn Hattori Heijiro Yasunori gründete den Shimohattori Familiennamen.

Jede Familie hatte ihr eigenes mon (Familienwappen), die Kamihattori hatten auf ihrem mon yahazu-nihon (zwei Pfeilspitzen), die Nakahattori ichitomoe (einen Bogen) und die Shimohattori yaguruma (acht Pfeilspitzen in einem Ring).

Das jede Familie ihr eigenes mon hatte weist darauf hin, dass sie den gleichen Rank, wie ein Samurai hatten. Den modernen Geschichtsbüchern zufolge soll Hattori Hanzo ein Samurai aus Iga gewesen sein. Als Oda Nobunaga Iga eroberte, überlebten nur 80 Personen aus den drei Hattori-Familien. Sie flohen in verschiedene Teile Japans.

Die Kamihattori flohen in das Dorf Nagaoka in Echigo. Die Shimohattori erhielten Schutz durch die Tokugawa-Familie in Mikawa oder von der Ochi-Familie im Dorf Takatori in der Provinz Yamato. Die Nakahattori flohen hinauf in die Takano-Berge.

Hattori Hanzo

Der berühmteste Ninja der Geschichte war ohne Zweifel Hattori Hanzo Masahige (1541-1596). Er war der Sohn von Hattori Nazo Yasunaga, der durch Heirat ein Vasall der Tokugawa-Familie geworden war. Die Tokugawa waren in dieser Periode als Matsudaira bekannt. Sie gehörten zum Familienzweig der Kamihattori, ob sie jedoch von den Heitaro oder Chigachi abstammten ist unbekannt.

A portrait of Hattori Masanari aka Hattori Hanzo from the 17th century.

Hattori Hanzo, Bild aus dem 17. Jahrhundert

Hattori Hanzo wuchs mit Kampfkunst auf und es wurde zu seiner Hauptbeschäftigung in seinem Leben. 1557, als Hattori Hanzo sechzehn Jahre alt war, kämpfte er zum ersten mal in seinem Leben in einer Schlacht. Es war die Nacht in der Tokugawa Ieyasu Uzuchijo in Migawa angriff (die Burg in Udo). Hier bekam er seine erste Belohnung wegen seiner herausragenden Leistungen auf dem Schlachtfeld. Er bekam den Spitznamen Hanzo der Geist, und selbst die Tokugawa bemerkten seine Fähigkeiten. Danach war er noch in der Schlacht von Anagawa 1570 und der Schlacht bei Mikata Ga Hara 1572 beteiligt. Aufgrund seiner Fähigkeiten war ein anderer Spitzname auch Hanzo der Teufel.

Die Hattori-Familie waren keine watari-Ninja (Ninja, die ihre Dienste für das höchste Gebot verkauften), sie waren treue Anhänger der Tokugawa. Als Oda Nobunaga von Akechi Mitsuhide ermordet wurde, war Tokugawa in einem Dorf nahe Osaka und wurde von Akechis Truppen angegriffen. Tokugawa erhielt von Hattori Hanzo und Taro Shiro, einem Koga-Ninja Unterstützung. Zusammen mit 300 Ninja halfen sie Tokugawa nach Okazakijo zu entkommen und nutzen dabei goton jutsu und andere spezielle Techniken, um ungestört ihren Zielort zu erreichen.

Hattori Hanzos vielen Verdienste gaben ihm viel Ansehen und er wurde zum Anführer über die Hassenshi Samurai ernannt. Am 4. Dezember 1596 starb Hattori Hanzo, während er eine Truppe anführte, die Fuma-Ryū Ninja aus Kanagawa angreifen sollte. Hanzo und seine Truppen waren den Fuma-Ryū Ninja auf das Meer in Booten gefolgt, aber die Fuma-Ryū Ninja benutzten Unterwassertechniken, um ihr Ruder zu zerstören. Als Hanzo und seine Männer in die Fluten sprangen, um an Land zu schwimmen, setzten die Fuma-Ryū Ninja, das Öl, das sie ins Wasser gefüllt hatten in Brand. Alle kamen in den Flammen um. Hattori Iwami no Kami Masanari gelang später der Erfolg, wo Hattori Hanzo gestorben war.

Die Bevölkerung Japans singt immer noch Lieder in der Gegend um Kawauchi. Er ist dort als der große Lanzenkämpfer, ein sehr starker Krieger bekannt. Nicht viele wissen von seinen Verbindungen zum Ninjutsu, vielmehr ist er als bushi (Krieger) aus Iga bekannt.

Die zwei Identitäten des Momochi Sandayu

Neben der Hattori-Familie, waren die Momochi und Fujibayashi die bekanntesten Ninja-Familien der Iga-Provinz. Einige Quellen behaupten sie würden von Otomo Hososto und der Otomo-Familie abstammen. Es wird berichtet, dass die Momochi den Süden von Iga, die Hattori die Mitte und die Fujibayashi den nördlichen Teil von Iga kontrollierten. Momochi Sandayu war neben Hattori Hanzo der bekannteste Ninja-Führer.

Momochi Sandayu war unter Tembunera (1542-1555) der Großmeister des Momochi-Ryū und Gyokko-Ryū. Er war auch als ein fähiger Ninja bekannt.

Um seine Identität zu verbergen hatte er drei verschiedene Häuser, eines war in Ryugu Sanbonmatsu in der Yamato-Provinz und wurde vom Daimyō Kitabatake Tomonori erbaut. Die anderen in Hojiro Yamato und Takiguchijo. Außerdem hatte er drei verschiedene Familien, zwischen denen er wechselte. Der Platz, an dem er in den 1570ern hauptsächlich lebte scheint Ryugu Sanbonmatsu, nachdem in Erwägung gezogen wurde in zu einem führenden Mann im Dorf zu ernennen.

Viele Quellen berichten, dass Momochi Sandayu und Fujibayashi Nagato ein und die selbe Person gewesen seien. Da wäre ein Grund dafür, dass er in keiner Quelle erwähnt wird, als Oda Nobunaga 1581 Iga eroberte, von Momochi jedoch Heldentaten erzählt werden.

Eines von Momochi Sandayus Häusern in Takiguchijo, nahe von Iga Ueno wurden von Oda Nobunaga wären der Invasion von Iga niedergebrannt, aber Momochi gelang die Flucht mit seinen Männern und er verharrte in Sanbonmatsu, bis die Neuigkeiten vom Mord an Oda Nobunaga am 10. Juni 1582 erfuhr. Wahrscheinlich starb Sandayu Momochi nicht lange nach der Invasion, sein Grab wurde 1960 auf dem alten Familienfriedhof nahe des Dorfes Nabari am Berg Okaone gefunden, etwa 24 Kilometer von Iga Ueno entfernt. Es wurde auf einem Hügel nahe eines seiner Häuser gefunden.

Momochi Sandayu II erbte beide, den Gyokko-Ryū und Koto-Ryū in der Tensho-Periode (1570-1592) von Momochi Sandayu. Wer der nächste soke (Oberhaupt eines Ryū) des Momochi-Ryū wurde ist unbekannt. Der Gyokko-Ryū und Koto-Ryū wurde in der Bunroku-Periode (1596-1615) auf Momochi Tanba Yasumitsu weitervererbt. Er war auch als Tanba no Kaimi und Herr der Ryugu-Burg bekannt. Momochi Taro Daemon, der Herr über die Shokudai-Burg in Ueno war übernahm den Sitz der Clans in der Genna-Periode (1615-1624). Danach verließen die zwei Ryū die Momochi-Familie und gingen andere Wege in der Iga-Provinz.

Andere bekannte Ninja

Andere bekannte Personen der Momochi-Familie waren Momochi Jindayu Yasumatsu, Momochi Sannojo und Momochi Chuzuburo Yasumatsu neben vielen anderen. Das die Methoden sehr effektiv waren wurde durch eine kunoichi namens Tanaka Sadako, die niemals enttarnt wurde, wenn sie sich versteckte, bewiesen.

Nachkommen von Momochi Sandayu leben noch immer in einem seiner Häuser, jedoch haben sie nicht mehr Verbindung zur Ninja-Tradition des Momochi Sandayu. Alle verbliebenen Ninja-Werkzeuge wurden an Museen und Sammler verkauft, und das schon zwei oder drei Generationen zuvor.

Nicht viel ist über die Familie der Fujibayashi bekannt. Was bekannt ist, ist die Tatsache, dass Fujibayashi Nagato und Momochi in Wirklichkeit ein und die selbe Person waren.

Wenn die Familie Fujibayashi nicht als Ninja-Familie existierte, so ist es dennoch möglich, dass der Autor des Bansenshūkai, Fujibayashi Yasutake zur Ninja-Familien gehörte oder durch die Verwandtschaft zu ihr genug Wissen erlangen konnte, um die Bücher zu schreiben.

Es wird außerdem erzählt, dass die Fujibayashi ihren Clan von den Burgen in Yubano und Ayama aus kontrollierten.


Text: Peter CarlssonÜbersetzung: Stefan Imhoff